Eine Kölsche Radtour.
Wir radeln vom Wiener Platz zuerst über die Mülheimer Brücke auf die Rheinpromenade stromaufwärts Richtung Zoo. Etwas versteckt an der Riehler Straße liegt der Skulpturenpark, eine kleine Kunstoase am Anfang des „Inneren Grüngürtels“ zu dem auch Zoo und Flora gehören.
Die beiden „Grüngürtel“, die links- und teilweise rechtsrheinisch die Stadt halbkreisförmig umschließen, ließ der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer in den Zwanzigerjahren auf den abgetragenen preußischen Befestigungsanlagen errichten.
Wir setzen die Tour mit einem Schlenker nach Nippes fort: Auf dem Wilhelmplatz findet Kölns einziger täglicher Markt statt, ein türkisch- spanisch-italienisch-kölscher Basar für Gemüse, Obst, Kleidung und natürlich den neuesten Klatsch und Tratsch.
Zurück im Grüngürtel erwartet uns einer der wenigen „Berge“ der völlig flachen Stadt – der „Mont Klamott“ (Herkulesberg, 25 Meter hoch) ist denn auch ein Trümmerberg aus Bombenschutt. Dahinter eröffnet sich der „Mediapark“, ein Renommierprojekt der späten Achtzigerjahre, dessen markantestes Gebäude der Köln Turm des Pariser Stararchitekten Jean Nouvel ist. Das Agnesviertel nebenan ist dagegen organisch vor den Toren der mittelalterlichen Stadtbefestigung gewachsen; in der „Alten Feuerwache“ lässt es sich gut bei Kölsch oder Kaffee Pause machen.
Durch die Eigelsteintorburg (Op kölsch: de Eijelsteinspooz) radeln wir schließlich hinein in Herzstück des „hillije Kölle“, die mittelalterliche Stadt. Am Eigelstein herrscht die bunte Mischung: Alteingesessene Geschäfte und türkische Meile, Studentencafes und kölsche Kneipen, zwischendrin die Damen des horizontalen Gewerbes.
Ein paar Straßenzüge weiter ändert sich die Atmosphäre schlagartig: Fast dörfliche Ruhe herrscht in den Gassen rund um die romanischen Kirchen St. Ursula und St. Gereon, die den beiden Schutzheiligen Kölns geweiht sind. Ursula wurde der Legende zufolge nach einer Pilgerfahrt in Köln von Hunnen ermordet; die elf Flammen im Stadtwappen stehen für elf (manche sagen elftausend) Jungfrauen in ihrem Gefolge, die ihr Schicksal teilten.
Durch den Klingelpützpark, wo bis 1969 Kölns ehemals berüchtigtes Gefängnis stand, erreichen wir das Friesenviertel. Hier trifft man auf der Ehrenstraße Fußballer und Soapsternchen beim Shoppen.
Auf der anderen Seite der „Ringe“ die dem Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer folgen, schließt sich das Belgische Viertel an – das wahre Zentrum der Kölner kreativen Köpfe: Schmuckläden, Galerien, ausgefallene Designstücke, ein Kunstwaschsalon und zahllose Kneipen , Restaurants und Cafes laden zum Stöbern und Verweilen ein. Das Zentrum bildet der Brüsseler Platz der sich in den letzten Jahren zur Outdoor Partyzone entwickelt hat – sehr zum Missfallen der Anwohner.
Die Kölsche Lösung: Ab Mitternacht weist ein Pantomime das feiernde Volk tonlos darauf hin, die Lautstärke ein wenig zurückzunehmen.
Ein Schwenk zurück in die Innenstadt und wir folgen den „Wällen“, Kölns wichtigster Nord-Süd Radverbindung, in die Südstadt, vorbei an der Ulrepforte, wo die Karnevalsgesellschaft der Roten Funken residiert, zum Clodwigplatz. Durch die Torburg werfen wir einen Blick in die Severinstraße, die als die kölsche Straße schlechthin gilt. Einige hundert Meter weiter kreuzen wir die Elsaßstraße, deren Bewohner in den Dreißigerjahren berühmt wurden, weil sie die vorbeimarschierenden SA mit Nachtgeschirr und Blumentöpfe begrüßten – ein kleiner wahrer Teil der gerne gepflegten Legende, in Köln hätten die Nazis nichts zu bestellen gehabt.
In weitem Bogen radeln wir nun den Inneren Grüngürtel entlang zurück, durch den Volksgarten, vorbei an der Universität, durch den Hiroshima- und Nagasaki-Park zum Ostasiatischen Museum, die Richard-Wagner Straße entlang Richtung Neumarkt und weiter zur Rheinpromenade. Dieser folgen wir nun stromabwärts bis zur Mülheimer Brücke, nur noch die Rheinseite wechseln, bevor wir uns auf dem Wiener Platz ein kühles Kölsch gönnen.
Eine Einkehr in ein schönes Cafe mit Kaffee und Kuchen ist eingeplant.
Treffpunkt: Wiener Platz vor dem Haupteingang von Woolworth
Wann: Samstag den 28. September 2024
Zeit: 10:00 Uhr
Streckenlänge = 40 km
Höhenmeter = 92 hm
Schwierigkeitsgrad:
Einfache Radtour in überwiegend flachem Gelände, für Freizeitradler mit normaler Kondition gut zu bewältigen.
Dauer: ca. 4,5 Stunden
⚠️ Hinweis:
Jeder Teilnehmer einer Tour fährt auf eigene Gefahr und eigenes Risiko.
Dies sind keine geführten, versicherten Touren.
Jeder T